Bayreuth,

Kolonnenfahrt durch die Fränkische Schweiz

Im Rahmen einer Samstagsausbildung führten wir am 19.08.2023 eine Kolonnenfahrt durch. Dabei waren wir mit 7 unserer THW-Einsatzfahrzeuge als Marschkolonne in Stadt und Landkreis Bayreuth unterwegs.

Besprechung der Fahrer

Das Wetter hätte man sich an diesem Tag kaum schöner wünschen können, ein hochsommerlicher Tag mit über 30°C, strahlendem Sonnenschein und einem wolkenlosen Himmel. Auf der malerisch gelegenen Strecke, die vorher von unserem Schirrmeister Sven Voigt geplant wurde, ging es in Richtung der Fränkischen Schweiz.

 

Insbesondere bei großen Einsatzlagen, wie zum Beispiel die Schneekatastrophe 2019 im Berchtesgadener Land, bei Hochwassereinsätzen oder aktuell beim Einsatz in Slowenien verlegt das Technische Hilfswerk (THW) eine größere Anzahl von Einheiten innerhalb kurzer Zeit, oft in Form einer Kolonne in das Schadensgebiet.

 

Verkehrsrechtlich gilt die Kolonne als Verband, für den in der Straßenverkehrsordnung (StVO) besondere Regelungen gelten. Die Paragrafen 27 und 29 der StVO und die dazugehörigen Verwaltungsvorschriften beschreiben die Regelungen zu geschlossenen Verbänden im Straßenverkehr: „Geschlossen ist ein Verband, wenn er für andere am Verkehr Teilnehmende als solcher deutlich erkennbar ist. Bei Kraftfahrzeugverbänden muss dazu jedes einzelne Fahrzeug als zum Verband gehörig gekennzeichnet sein“, so lautet eine der Regelungen des §27 StVO.

 

Was bedeutet ein derartig gekennzeichneter Verband und was ist hierbei für die Verkehrsteilnehmer zu beachten? „Verkehrsrechtlich gilt der Verband als ein einziges Fahrzeug“, erklärte uns hierzu in der Ausbildung Peter Schönhammer: „Eine Kolonne darf also komplett bei Rot über die Ampel fahren, wenn das erste Fahrzeug noch bei Grün die Ampel passiert hat. Auch im Kreisverkehr, an Zebrastreifen und Kreuzungen oder beim Reißverschlussverfahren gilt: Die Kolonne muss stets zusammenbleiben.

 

Für die anderen Verkehrsteilnehmer heißt das außerdem: Ein Unterbrechen der Kolonne durch ‚Reinquetschen‘ sollte vermieden werden. Zudem bewegt sich die Kolonne immer einheitlich in einer vorher festgelegten „Marschgeschwindigkeit“, damit die Fahrzeuge ihren Abstand untereinander beibehalten. Dabei sind die Fahrzeuge immer langsamer als die maximal erlaubte Geschwindigkeit unterwegs.

 

Unsere Übungsstrecke an diesem Samstag führte uns über Gesees, Hummeltal nach Vorderkleebach, danach über Waischenfeld und Obernsees nach Eckersdorf und final über Neudrossenfeld zum Ziel dieser Tagesfahrt, dem Sonnenhoch in Bindlach-Pferch, wo wir uns nach 5 Stunden Fahrt in lockerer Runde über die Vorkommnisse und Erfahrungen bei dieser Übung austauschen konnten.

 

Übereinstimmend berichteten die Kraftfahrer in der Nachbesprechung von den besonderen Anforderungen und der Notwendigkeit, solche Übungsfahrten regelmäßig durchzuführen. An diesem Samstag gab es hierbei jedoch von Seiten der anderen Verkehrsteilnehmer keine Probleme. Der überwiegende Teil der Verkehrsteilnehmer hat richtig auf unsere Kolonne reagiert.

 

Bericht: Florian Lörzel, OV Bayreuth

Fotos: Peter Schönhammer, OV Bayreuth

 


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